Laufen ist die ultimative Medizin

Nachdem ich gerade wieder nach einem mittellangen Lauf hier den Berg unten im Moos zurückgekehrt bin, fühle ich mich wie ausgewechselt, nachdem ich vorher doch recht schlapp, ausgelaugt, überdrüßig, und mit Heuschnupfen-Symptomen auf dem Sofa eingedöst bin. Die schön entspannte, warme Abendatmosphäre, die pinken Wolken und die hier doch sehr interessante, abwechslungsreiche Landschaft haben in Verbindung mit einem harmonischen Lauftempo ihren Beitrag geleistet, um mich wieder zu einem inneren Nachhause-Kommen zu führen.

Ich merke hier, daß ich durch einfaches Spazierengehen an so einen Punkt nicht komme, da mich dann doch sehr viele Gedanken, oder auch emotionale Stimmungen in Richtung Melancholie heimsuchen. So nicht beim Laufen. Es ist, wie wenn es dann biochemisch oder hormonell gar nicht dazu kommen könnte, sondern nichts weiter als die reine Freude an der Bewegung übrig bleibt. Sorgen, Verstandesquälereien, Befürchtungen spielen keine Rolle mehr. Durch das Schritt für Schritt nach vorne kommen, entsteht kein Vor-sich-selber-Flüchten, sondern ein Mit-sich-selber-Sein. Ich bin total da, und nicht nur, wo sich mein Körper befindet, sondern in dieser Natur, in diesem Land.

Für den Menschen ist das Laufen das, was für die Vögel das Fliegen ist. Es ist nicht nur ein funktionaler Nutzen, den die Natur bereitgestellt hat, sondern das, was uns als Wesen erst ausmacht.