Laufökonomie

Heute war ich nach längerer Zeit mal wieder Barfuß-Laufen. Und was soll ich sagen: Es ist die reinste Offenbarung, wie sich die Laufökonomie verbessert, d. h. effektiver, flüssiger, widerstandsfreier vonstattengeht. Selbst Barfußschuhe verändern das signifikant zum Schlechteren.

Zwei Punkte sind jedoch von entscheidender Bedeutung, unabhängig vom Schuhwerk, oder nicht:

Der erste Punkt: Die Fersen müssen nach hinten oben klappen nach dem Abstoßen vom Boden. Es ist wichtig, daß sie mindestens parallel zum Boden, wenn nicht höher kommen. Bei vielen passiert das automatisch, wenn sie schneller laufen bzw. sprinten, aber es ist auch notwendig, darauf bei normalem, auch langsamem Tempo zu achten, denn nur so entsteht eine Gewöhnung an die effektive Vorwärtsbewegung, bei der die Hauptaktivität unter und hinter dem Körper passiert, nicht vorne (was bremsen würde und die Verletzungsanfälligkeit erhöht).

Interessant ist, daß dann auch die Füße genau richtig landen, nämlich zum einen genau unterhalb des Rumpfes und zum anderen vollflächig als Ganzes (also nicht mit dem Vorderfuß oder der Ferse zuerst). Darauf muß aber nicht mehr im Speziellen geachtet werden, wenn das Waden/Fersen-Hochziehen erfolgt, ist so meine Erfahrung.

Der zweite Punkt, auf den es zu achten gilt, ist den Oberkörper aufrechtzuhalten. Das ist ein Fehler, den ich von mir her kenne, weil ich durch das Barfuß-Laufen oder Laufen mit Schuhen mit flacher Sohle dazu tendiere, auf den Boden vor mir zu schauen, um zu vermeiden auf spitze Steine zu treten. Das sorgt aber dafür, daß ich mit dem Kopf nach vorne geneigt laufe und damit der gesamte Körper nicht aufrecht und gerade ist, sondern nach vorne geknickt wird, was die Laufökonomie verschlechtert, da es dann eher einem Oberkörper-Auffangen gleicht, nicht Laufen. Abhilfe schafft hier, den Blick auf den Horizont zu richten. Der Körper bleibt vertikal. Es reicht dann mit den Augen nach unten zu schauen, um unwegsameres Gelände zu überblicken.

Es ist zuzugeben, daß es gar nicht so leicht ist, diese zwei Punkte zu ändern, wenn man es jahrelang gewohnt ist, anders zu laufen. Zwei Hauptpunkte, auf die es aber vor allem ankommt. Wichtig ist jedoch: Der gesamte Körper muß sich daran überhaupt erstmal anpassen lernen und es wird zunächst als anstrengender erlebt. Dennoch ist aber zu verifizieren, daß es sich richtig anfühlt.